Die Kiwi der Zukunft muss Farbe bekennen 

 

Bunter werden die Fruchtfarben der Kiwi. Viele Jahre behauptete sich die leckere Kiwi

(Act. deliciosa) in tiefgrün als Handelsfrucht.

Aus dem Marketing-Bereich heraus gab es aber immer die Forderung nach Farbe.

Der Kunde verbindet delikaten Geschmack mehr mit den Farben gelb bis rot als Signal dafür, eine köstlich schmeckende Frucht zu erwerben.

 

Die Marktführer in der Kiwi-Produktion im Weltmaßstab haben reagiert. In den letzten Jahren erweiterten diese das Exportsortiment um gelbfleischige Sorten der Act. chinensis.

Neuseeland brachte die "Hort 16 A" über den Konzern ZESPRI als "Yellow" oder "Goldkiwi" in den Handel.

China setzt in Zucht, Anbau und Vermarktung voll auf die Act. chinensis. Die chinesischen Veröffentlichungen nennen mindest 6 Sortennamen, welche ausgelobt werden.

Japan hat diese Sorten unter lokalen Namen eingeführt. Exporte dieser Pflanzen aus Japan erfolgten wiederum unter anderen Namen. Aufgrund der speziellen Anforderungen dieser subtropischen Actinidien an den Standort hat dieser "Handelsnamenwirrwarr" für Deutschland wohl keine Bedeutung.

Die ersten "Lebenszeichen" dieser neuen Kiwi-Zuchtrichtung auf der Basis der Act. chinensis erfolgte 2006 über den Fruchthandel. Die Handelskette "Globus" vermarktete neben der grünen Act. delicosa "Hayward" und der Act. chinensis "Zespri Gold" eine sogenannte

"Rote Kiwi" aus China unter dem Namen "Hongyang" oder "Red Sun". Die schon optisch sehr ansprechenden Sorten - gelbes Fruchtfleisch mit rotem Auge - gehen auf die Act. chinensis var. rufopulpa zurück, welche 1993 in der chinesischen Provinz Sechuan als Mutation der Art gefunden wurde. Die produktive und wohlschmeckende Sorte "Red Sun", welche auf dem großen Foto auf der Startseite abgebildet ist, sollte in geschützten Lage auch bei uns getestet werden. Gärtner Pötzschke (www.poetschke.de) bietet Pflanzen aus China-Importen zum Kauf an.

Diese Früchte sind gegenüber der "Zespri Gold" aus Neuseeland kürzer bzw. mehr breit als hoch

(kastenförmig). Die Fruchtschale ist dunkelgrün und sehr fest, aber wenig behaart. Die wenigen feinen Borsten lassen sich leicht abreiben. Das Fruchtfleisch ist gelblichgrün, im Zentrum um die Kerne aber dunkelrot. Im Schnitt gesehen strahlt die rote Mitte "sternförmig" in das Fruchtfleisch aus.

Diese Act. chinensis var. rufopulpa ist auch als Sämling interessant. Sie ist es durchaus wert, ihren Anbau in Deutschland zu testen.

In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, daß franz. Züchter für lokale europäische Anbaugebiete eine gelbe "China Bell" und "Polli China" auf ein Fruchtgewicht von 80-100 Gramm gebracht haben. Damit wurde die Größe der "Hayward" erreicht bzw. übertroffen.

 

Zusammenfassend ist zu der Art Act. chinensis zu sagen:

 

Trotz Vorbehalte gegen die Wildart Act. chinensis, haben die Züchter den Durchbruch geschafft. China lobt Sorten davon mit bis zu 250 Gramm Fruchtgewicht aus.

Testverkäufe von farbigen Früchten in verschiedenen Ländern brachten das Ergebnis, dass Farbe und der neue Kiwigeschmack mehr den Eindruck einer "Tropischen Frucht" vermitteln als das bisher bei den grünen Act. delicosa der Fall war.

 

Heute sind sowohl die neuseeländischen Farmer, als auch die chinesischen Züchter überzeugt, dass die gelbfleischigen Kiwi und deren farbige Hybriden die Chance haben im Fruchthandel der Welt Marktführer zu werden.

 

Ausgehend von der Gattung der Zitrusgewächse, welche im kommerziellen Anbau auf subtropische Gebiete beschränkt bleiben, ist das bei den Actinidien nicht der Fall. Da die über

40 fruchttragenden Wildarten von Indochina bis Nordchina und Sibirien in allen Klimazonen heimisch sind. Daraus schlussfolgernd ist das genetische Potential vorhanden, auch farbige Kiwis in unserem Klimagebiet sehr erfolgreich zu kultivieren.

 

Die winterharten Arten Actinidia purpurea (innen und außen rot), sowie die Actinidia melanandra (außen rotviolet und innen dunkelrot) bildeten die Basis für Kultursorten wie die „Rosy“ aus Italien, die "Kiwai Rouge" aus Frankreich - eine Hybride der Act. purpurea, sowie der "Kens Red" aus Neuseeland - eine Hybride der Act. melanandra, die sich beide hier seit Jahren bewähren.

"Kens Red" ist außen grau bis rötlich, innen dunkelrot.

Die "Kiewska gibridnaja" hat grüne Früchte mit hellroten Fruchtfleisch.

Die ukrainische rote Hybridsorte "Nadia" wird ebenfalls sehr gelobt.

Aus Sachsen kommt die rote Hybride "Redberry" 

Die Fruchtgröße der vorgenannten Klone sollte man sich analog der bekannten Rebenfrüchte vorstellen. Wobei je nach Sorte und Standort erhebliche Schwankungen hinzunehmen sind.

Die "Kens Red" z. B. bringt am Standort Vorerzgebirge gute Ernten mit Früchten um die

10-12 Gramm. Der gleiche Klon mit Standort Dessau hat dort unter den lokalen Idealbedingungen Fruchtgewichte zwischen 14 und 16 Gramm!

Neben dem Geschmack, der bei den gartengereiften Kiwai deutlich besser ist als bei der "transportgestressten" Handelsware, kommt jetzt noch die Farbe als Anreiz diese Kultur selbst im Garten zu besitzen.

Das schädlingsfreie Bio-Obst aus eigener Kultur bringt nicht nur farbige Früchte, sondern auch "neue Farbe" in Ihren Garten und in den Erwerbsanbau. Sollten Sie hierzu und den Bezugsquellen Fragen haben, melden Sie sich!

 

 

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